Sie lieben Orange und auch Gelb gefällt Ihnen. Aber Sie wissen auch ganz genau, diese Farben sehen an Ihnen einfach nicht gut aus. Während andere Frauen großartig darin aussehen. Dagegen wirken Sie immer ein bisschen fade und müde. Deshalb rätseln Sie herum, sehen Sie nun besser aus in den Wintertyp-Farben? Oder doch eher in den Herbsttyp-Farben?
Genauso geht es Ihnen mit dem guten alten Schwarz. Sie fühlen sich oft zu streng damit. Dabei sind Sie lebenslustig und aufgeweckt. Na gut, das kleine Schwarze als Ausnahme geht zu jedem Anlass durch.
Andererseits bewundern Sie Ihre Kollegin für Ihren Mut, all diese auffallenden und wunderschönen Farben zutragen. Doch selbst trauen Sie sich das nicht. Sie haben auch schon einen Test online oder in einem Magazin gemacht, welcher Farbtyp Sie sind. Doch auf ein eindeutiges Ergebnis sind Sie dabei nicht gekommen
Das höre ich oft. Häufig fragen mich Menschen, ob sie nun ein Frühling-, Sommer-, Herbst- oder Wintertyp sind. Ehrlich, ich finde diese Typisierung reicht nicht aus. Denn sehr selten sehe ich eine Frau, die genau in eine dieser Kategorien hineinpasst.
Das wundert mich auch gar nicht. Wir Menschen sind alle so unterschiedlich, sehen so komplett verschieden aus, so auch in unserer Farbigkeit. Ich finde das gut, das macht es doch erst interessant.
Bin ich ein Wintertyp? Oder doch ein Frühling-, Sommer- oder Herbsttyp?
Die Farbberatung nach den vier Jahreszeiten entwickelte in den 70-iger Jahren die Amerikanerin Carole Jackson. Doch das war erst der Beginn.
Vorher entdeckte der Bauhauskünstler und Malers Johannes Itten die theoretischen Grundlagen. In seinem Buch „Die Kunst der Farbe“ behandelt er viele interessante Farbthemen. Zum Beispiel auch, wann wir welche Farbkombinationen als harmonisch empfinden. Sehr häufig hat das mit der eigenen natürlichen Farbigkeit zu tun. Also, wenn es Sie interessiert, gucken Sie doch mal in das Buch rein.
Die ursprüngliche Einteilung nach den vier Jahreszeiten hat sich heute weiterentwickelt. Inzwischen ist sie differenzierter geworden. Und sie geht weit über die Einteilung in Wintertyp oder Frühling, Sommer und Herbst hinaus. Deshalb kamen Sie bei Ihren Tests wahrscheinlich auch zu keinem eindeutigen Ergebnis.
Welche Farben stehen mir?
Wie kommen Sie nun Ihrer eigenen stimmigen Farbigkeit auf die Spur? Im Grunde genommen durch genaues Hinsehen, Ausprobieren und Vergleichen. Und ich sage Ihnen gleich: Die eigene Farbigkeit selbst zu bestimmen, ist gar nicht so einfach.
Am besten vergleichen Sie sich dabei mit anderen Menschen, mit Familienmitgliedern, Kolleginnen, Freunden, Frauen auf der Straße. So können Sie die Unterschiede noch genauer bemerken. Fotos oder Online Bilder sind weniger geeignet. Meist sind die Farben durch Bearbeitung oder den Druck schon verändert.
Die folgenden Tipps geben Ihnen einige Anregungen, wie Sie farbsicherer werden. Wir haben alle eine ganz natürliche Pigmentierung. Sie ergibt sich aus der naturgegebenen Farbigkeit der Haare, Augen, Lippen und der Haut. Und dem Zusammenspiel all dieser.
Wenn Sie nach Ihren besten Farben suchen, achten Sie am besten darauf:
- Welche Farben unterstützen Ihre eigene natürliche Farbigkeit?
- Wie verändert sich Ihre Erscheinung und Ausstrahlung, wenn Sie bestimmte Farben tragen?
- In welchen Farben sehen Sie richtig gut aus?
- Welche Farben machen Sie eher konturlos, müde oder blass?
- Welche Farben sind zu laut, zu schwer oder zu intensiv für Sie?
In diesem Sinne suchen und erforschen Sie die Farben, in denen Sie am allerbesten aussehen. Farben, die Ihre natürliche Ausstrahlung unterstützen. In denen Sie einfach umwerfend aussehen auch ohne Make up, Rouge und Lippenstift. Das kann eine kleine Forschungsreise werden. Lassen sie sich also nicht entmutigen, wenn Sie Ihr Farbempfinden schulen. Auf jeden Fall nehmen Sie sich entsprechend Zeit.
Wir legen los- die Bestandsaufnahme
Bevor Sie loslegen, gehen Sie Ihren Kleiderschrank und Ihre Erinnerung durch:
- Welche Farben tragen Sie besonders gern?
- Welche Farben mochten Sie schon immer?
- In welchen Farben fühlen Sie sich überhaupt nicht wohl?
- In welchen Tönen bekommen Sie regelmäßig Komplimente?
- Und welche Farben befinden sich überwiegend in Ihrem Schrank?
Letztendlich haben wir alle ein natürliches Empfinden für Farben, Nuancen und harmonische Kombinationen. Meist ist es aber verlorengegangen. Oder wir haben Assoziationen zu bestimmten Farben, die wir irgendwo aufgeschnappt haben. Wie zum Beispiel: Lila – der letzte Versuch.
Oder eine Farbe erinnert Sie an eine Lehrerein oder Tante, die sie überhaupt nicht mochten. Hm, das heißt ja noch lange nicht, dass Sie deshalb nicht gut darin aussehen.
Um Ihre Farbigkeit zu erforschen, gehen Sie den Fragen nach:
- Wie hell oder dunkel sind die Farben in Ihrem Gesicht?
- Stehen Ihnen eher warme oder kühle Farben?
- Ist die Farbigkeit bunt oder unbunt?
- Sind die Farben in Ihrem Gesicht klar oder gedeckt?
Nehmen Sie sich am besten etwas Zeit dafür. Und setzen Sie sich bei Tageslicht vor einen Spiegel. Tageslicht ist deshalb wichtig, weil es alle Farben am realsten wiedergibt. Die meisten Kunstlichter sind gefärbt und verändern damit auch die Farben unseres Gesichts und der Kleidung.
Wie hell oder dunkel sind die Farben in Ihrem Gesicht?
Wie hell oder dunkel sind Ihre Haut, Haare, Augen und Lippen? Gibt es Kontraste? Wenn ja, sind sie stark, mittel oder eher zart? Beobachten Sie am besten Ihre eigene Farbigkeit und vergleichen Sie mit anderen. Sie werden merken, dass es große Unterschiede gibt. Zur Anregung gebe ich Ihnen ein paar Beispiele.
Es gibt Frauen mit sehr dunklen Haaren, sehr heller Haut und blauen oder dunkelbraunen Augen. Diese Frauen bringen einen sehr hohen, natürlichen hell-dunkel Kontrast mit. Je höher dieser in Ihrem Gesicht ist, desto mehr hell-dunkel Kontrast können Sie auch in Ihrer Kleidung tragen.
Ein typisches Beispiel wäre das Schneewittchen. Ihr Haar ist schwarz wie Ebenholz und die Haut weiß wie Schnee. Unser Schneewittchen hat einen starken hell- dunkel Kontrast. Sie sieht deshalb auch in schwarz-weißer Kleidung sehr schön aus. Und unser Schneewittchen könnte dem klassischen Wintertyp entsprechen.
Im Gegensatz dazu eine ganz andere Frau. Ihre Haare sind hellblond, die Haut fast weiß und die Augen hellblau. Sie merken schon, der Kontrast ist sehr gering. Diese Frau wird von einem schwarz- weiß Kontrast förmlich erdrückt. Ihre zarte Farbgebung geht dabei nämlich leider völlig verloren. Und Sie sieht wahrscheinlich viel schöner aus, wenn Sie keine oder sehr feine Kontraste wählt. Das könnte zum Beispiel auch ein Outfit Ton in Ton sein.
Das sind jetzt zwei recht gegensätzliche Beispiele. Sie liegen wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Probieren und testen Sie am besten ein bisschen aus. Sie werden sicher bemerken, dass es unzählige Abstufungen und Varianten gibt.
Schwarz- weiß Kontrast ist das was für Sie?
Wie können Sie die Erkenntnisse nun für sich nutzen? Bleiben Sie in Ihren Outfits am besten möglichst nah an Ihrem hell- dunkel Kontrast.
- Tragen Sie nur Schwarz und Weiß zusammen, wenn Sie auch in Ihrem Gesicht sehr starke hell- dunkel Kontraste haben.
- Kombinieren Sie ansonsten möglichst eine dritte, stimmigere Farbe dazu. Diese Dritte sollte Ihnen richtig gutstehen. Sie können den harten Kontrast dadurch einfach etwas geschmeidiger machen.
- Oder tragen Sie statt Schwarz- Weiß mildere hell-dunkel Kontraste, z.B. Dunkelblau und mittleres Blau oder Dunkelblau und zartes Flieder.
- Wenn Sie wenig Kontraste im Gesicht haben, wählen Sie besser eine Farbigkeit Ton in Ton. Das kann sehr edel aussehen. Und es ist gerade wieder ein Thema in der aktuellen Mode. Diese Modethemen kommen und gehen ja ständig. Doch eine Ton in Ton Farbgebung wirkt immer edel und hat einen Hauch von Eleganz.
Warme oder kühle Farben- was ist schöner?
Dafür ist vor allem der Farbton Ihrer Haut entscheidend. Doch das ist häufig nicht so leicht zu unterscheiden. Unser menschliches Auge kann nur durch Vergleichen dem am nächsten kommen.
Am besten kommen Sie zu einem Ergebnis, wenn Sie verschieden farbige Stoffe an Ihrem Gesicht testen. Wie wirken die unterschiedlichen Farben an Ihnen? Vergleichen Sie Ihren Hautton auch mit anderen Frauen. Geht Ihre Hautfarbe eher in eine gelbliche, rosafarbene, bläuliche oder olivfarbene Richtung? Dann können Sie auch die Farbe Ihrer Augen, der Lippen und Haare dazufügen.
Viele Frauen mögen keine kalten Farben. Sie assoziieren damit auch, kalt und unnahbar zu wirken. Aber das stimmt so nicht. Damit diese falschen Assoziationen Ihnen nicht die Freude an farbiger Kleidung verderben, verwende ich gerne die Begriffe blau-grundig oder gelb-grundig.
Blau-grundig sind alle Farben, die einen starken Blauanteil haben. Dafür typisch sind: Indigo, Violett, Bordeaux, Nachtblau, Pink, Magenta. Sie werden oft als kalte Farben bezeichnet.
Diese Farben gehören zum Wintertyp. Da der reine klassische Wintertyp auch sehr starke Farbkontraste beinhaltet, gibt es nur wenige Frauen, die wirklich ein reiner Wintertyp sind. Deshalb verwende ich den Begriff auch nicht so gern. Die meisten Frauen haben eine sehr individuelle Farbmischung. Am besten probieren Sie es für sich aus.
Gelb-grundig sind alle Farben, die einen großen Gelbanteil haben. Das sind zum Beispiel Orange, Sonnengelb, Apfelgrün. Aber auch dunklere Farben wie Rotbraun und Moosgrün. Diese Farben werden häufig als warm bezeichnet.
Ihre Farben austesten
Sind ihre eigenen natürlichen Farben nun eher gelb- oder blaustichig? Wie ist Ihr Hautton? Das lässt sich mit bloßem Auge oft gar nicht so leicht feststellen. Probieren Sie einfach ein wenig herum. Verwenden Sie dazu am besten das Tageslicht. Dann vergleichen Sie: Sehen blaustichige Stoffe in Gesichtsnähe besser aus oder eher gelbstichige Farben?
Meist überwiegt ein Anteil, entweder blau-grundig oder gelb-grundig. Aber es kann auch gut sein, dass Sie hier kein eindeutiges Ergebnis finden. Dann sind Sie möglicherweise ein Mischtyp. Eine Frau, der sowohl kalte als auch warme Farben gut stehen.
Solch ein Mix aus sogenannten kühlen und warmen Farben kann sehr schön aussehen. Er benötigt ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl beim Kombinieren und Stylen. Meist überwiegt trotzdem eine Richtung. Wählen Sie diese dann als Basis aus. Und kombinieren Sie mit der zweiten Tendenz.
Um die Feinheiten genau herauszufinden, brauchen Sie ein bisschen Zeit und Muße zum Ausprobieren.
Damit sind wir noch gar nicht am Ende mit dem Thema: Bin ich ein Wintertyp? – Welche Farben stehen mir? Denn diese Fragen haben wir noch gar nicht besprochen: Ist die Farbigkeit bunt oder unbunt? Und sind die Farben in Ihrem Gesicht – klar oder gedeckt? Sie sind auch sehr wichtig für Ihre Farbauswahl. Darum seien Sie also gespannt auf einen der nächsten Artikel, in dem Sie mehr über den Wintertyp und seine verwandeten Typen erfahren werden.
Doch ich verspreche Ihnen: Das lohnt sich. Wenn Sie sich Ihrer eigenen Farbigkeit genauer bewusst werden, können Sie aus modischen Trends viel gezielter auswählen. Dann wissen Sie einfach, was gut für Sie ist und was nicht. Sie können damit spielen und diese entsprechend kombinieren.
Ich freu mich auf Sie. Schreiben Sie mir gerne Ihre Erfahrungen und Fragen in die Kommentare.
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